Ortsgeschichte

B U R G K I R C H E N
Aus der Ortsgeschichte


Der Name Burgkirchen leitet sich von "Puchkyrchen" - die "Kirche beim Buchenwald" ab.
876-880
In dieser Zeit ließ König Karlmann die Reliquien des hl. Maximilian von hier in die neu erbaute Benediktinerkirche nach Altötting bringen (Überlieferung).
1007
Bischöfe von Bamberg ließen im Kobernaußerwald (damals Höhnhart genannt) viel Wald roden. In den Urkunden werden u. a. auch Burgkirchen, Albrechtsberg, Forstern und Eglsee genannt.
1013 (zwischen 1013 und 1045)
wird Schloss Forstern erstmals urkundlich in den Traditionen des Hochstiftes Passau genannt.
1040
Burgkirchen wird in den Mattseer Urkunden genannt. Kaiser Heinrich III. (1039-1056) lässt die Grenzen der Pfarre Ranshofen bestimmen, dieselbe geht vorbei an Albrechtsberg und Burgkirchen bis an die Mattig. Priester aus Ranshofen verrichten hier ihre Gottesdienste. In diesem Jahr erscheint "Burgkirchen an der Mattig" urkundlich als Mutterkirche von Mauerkirchen. (Urkunde leider verschollen.)
1180
Urkundliche Erwähnung Burgkirchens im Traditionskodex des Klosters Ranshofen: ein "Heinricus de Puchkyrchen" wird genannt.
1195
Im Freiheitsbrief des Papstes Cölestin III. (ddo 29. April) werden abermals u. a. Adelbrechtsberc (Albrechtsberg), Buochkirchen (Burgkirchen) und die Mateka (Mattigfluss) als Grenzorte der Pfarre Ranshofen genannt.
1220
Wird Pfarrer Hartmann von Puerkirchen genannt. Mit ihm beginnt die Aufzählung der Pfarrherrn von Burgkirchen.
1276
Zur Pfarre Burgkirchen gehört die Pfarre Mauerkirchen als Filiale, ebenso St. Georgen/M. und St. Peter/Hart. Der Pfarrer von Burgkirchen übersiedelt nach Mauerkirchen. Die Pfarre Burgkirchen wird nun Filiale von Mauerkirchen, verliert also ihre Selbstständigkeit (bis 1891).
1277
Chunrat, Propst von Ranshofen, verleiht Pfarrer Wernhart zu Puchkirchen Zehente in der Pfarre Hartberg auf Lebenszeit.
1313
Die Kirche in St. Georgen/Mattig "Sant Jörgen" wird urkundlich erwähnt.
1435
Die Kirche in St. Georgen/Mattig heißt wie das nahe gelegene Schloss Forstern".
Im 16. Jahrhundert: "Sandt Jörgen bey Vorstern".
Im 15. Jahrhundert. (nach 1450) Pfarrkirche von Burgkirchen und Filialkirche St. Georgen/Mattig. werden errichtet ("Goldenes Zeitalter")
1504(12. Juni)
schenkt Herzog Albrecht der IV., der Weise, von Bayern der Stadt Braunau wegen treuer Kriegsdienste im Landshuter Erbfolgekrieg 1504 die Hofmak Forstern als Lehen..
1645-48
In der Kirche zu St. Georgen/M. entstehen die ausdruckstarken, berühmten Zürnaltäre der Gebrüder Martin u. Michael Zürn, Bildhauerwerkstätte, Braunau.
1650
Brand der Pfarrkirche durch Blitzschlag, der Turm wurde arg in Mitleidenschaft gezogen, auch die Glocken.
1651
Die große Glocke (1210 kg) wird in Braunau gegossen (hängt als älteste Glocke noch im Turm)
1653
Der Kirchturm der Pfarrkirche wird ab dem ersten Geschoß neu aufgebaut und mit einem Zwiebelturm versehen.
1779
Das Innviertel kommt zu Österreich.
1784
Die Pfarre Burgkirchen besteht aus den Katastralgemeinden Biburg, Spitzenberg, St. Georgen/M. und Oberspraid. Selbst vom Spitzenberg werden die Toten in Burgkirchen begraben. Das Pfarrhaus von Burgkirchen (neben der Kirche) wird gebaut.
1787
Die Pfarre von Burgkirchen wird zweigeteilt:
Alles jenseits der Mattig wird zur Pfarre Mauerkirchen einverleibt, diesseits (links) der Mattig bleibt bei der Pfarre Burgkirchen.
1799
Von der Pfarre wird der Pfarrhof an den Wirt Mathias Berghammer verkauft und von diesem an die Gemeinde Burgkirchen. Die Gemeinde Burgkirchen als Besitzerin des Pfarrhofes widmet diesen bleibend als Pfarrwohnung.
1812
Das erste Schulgebäude wird in St. Georgen/M. neben der Filialkirche errichtet. Schon vorher wurden die Kinder vom Schneidermeister Jakob Katzlberger, St. Georgen/M., in seinem Wohnhaus unterrichtet.
1813
Pfarre Burgkirchen wird von der königlich-bayrischen Regierung des Salzachkreises zur Expositur erhoben und da ein eigener Pfarrer bestellt.
1850
Die Stadt Braunau verkaufte das Schloss Forstern an Johann Futschik.
1855
Ein großes Schulgebäude die "Pfarrschule" wird in Burgkirchen errichtet (neben dem heutigen Gemeindeamt).
1862
Ein Brand zerstörte Kuppel und Glockenstuhl des Kirchturms in St. Georgen, Glocken schmelzen. 2 neue Glocken werden bei Rupert Gugg, Braunau, angeschafft.
1873
Die Eisenbahn Steindorf - Braunau nimmt den Betrieb auf. Das Postamt "St. Georgen bei Braunau" wird errichtet.
1891
Pfarre Burgkirchen erlangt unter Pfarrer Georg Weichmann wieder ihre volle Selbstständigkeit.
1896
Die 1787 von der Pfarre Mauerkirchen einverlebten Gebiete rechts der Mattig werden an die Pfarre Burgkirchen zurückgegeben.
1914 (28. Juli)
Beginn des 1. Weltkrieges.
1917
Glocken beider Kirchen müssen für den Krieg abgeliefert werden; nur die große Glocke der Pfarrkirche von 1651 nicht.
1918
Ende des 1. Weltkrieges.
1920
Drei Notgeldscheine von Burgkirchen werden gedruckt.
1921
Das Kriegerdenkmal für den 1. Weltkrieg wird errichtet.
1926
Glockenweihe:
3 neue Glocken für die Pfarrkirche.
2 neue Glocken für St. Georgen.
Neue Turmuhren werden für beide Kirchen angeschafft.
1928
Bau des Gemeindeamtes (Nr. 31, heute Kirchenplatz 1).
1938 (10. April)
Österreichs Anschluss an Deutschland.
1939 (1. September)
Beginn des 2. Weltkrieges. Schloss Spitzenberg und die Ortschaft Biburg (rechts der Mattig) wird durch "Gemeindegrenzänderung" im Dritten Reich am 01.01.1939 an Mauerkirchen abgetreten.
1941/42
Kirchenglocken beider Kirchen müssen wieder für den Krieg abgeliefert werden. (Glocke von 1651 nicht).
1945 (8. Mai)
Ende des 2. Weltkrieges.
1949
Glockenweihe:
2 neue Glocken für die Pfarrkirche.
2 neue Glocken für St. Georgen.
1951
Die Landwirtschaftliche Fachschule für Burschen, Unterhartberg 5, wird eröffnet; das Kriegerdenkmal für den 2. Weltkrieg eingeweiht.
1958
Das auf dem Dorfplatz befindliche "Mesnerhaus" (Sölde) wird abgetragen.
1971
Neues Pfarrhaus wird eingeweiht (hinter Gemeindeamt).
Burgkirchen erhält ein Gemeindewappen.
1974
Der Neubau der Landwirtschaftlichen Fachschule für Hauswirtschaft in Wollöster wird eingeweiht (war seit 1947 in VS Mauerkirchen untergebracht).
1975
Alter Pfarrhof am Dorfplatz wird abgetragen und an dieser Stelle die neue Raiffeisenkasse errichtet.
1978
Kindergartenneubau wird eröffnet.
1983
Schloss Geretsdorf brennt völlig ab.
1986
800-Jahr-Feier in Burgkirchen; "Burgkirchner Heimatbuch" wird vorgestellt.
1989
Eröffnung des Neubaues der Volksschule (hinter der von 1855).
1997
Neugestaltung des Dorfplatzes.
1998
Start zur Burgkirchner Zukunftsplanung - Ortsentwicklung.
2000
Der Familien-Erebniswanderweg wird eröffnet.
2006
Der Ortsplatz wird völlig neu gestaltet.
2007
Die Mehrzweckhalle wird ihrer Bestimmung übergeben.
2008/2009
Sicherungsarbeiten und Restaurierung an der Pfarrkirche mit z.T. neuer Einrichtung; Volksaltar, u. a. aus Metall.

Mein Burgkirch´n
Zwischen zwoa Bergal da liegt a schens Toal,
ja wenn i da oabi schau, da g´fallts ma aollmal,
die Wies´n, die schau´n so grean aufa auf d´Heh
und die Kerschbam, die blüah´n drunt, so weiß
wie da Schnee,
und mitt´n im Toal liegt a Nosterl, so schean,
mit an Zwiefelturm drinn, Burgkircha wirds g´nennt.
Burgkircha, unser Hoamat, auf die hama stolz,
a da Mitt´woachs´n Troada, links und rechts
a guat´s Holz.

Durös Tal rinnt die Mattig, die dö Wies´n all frischt,
a die Bacherl, da schwimman die Anterl und Fisch,
da Woarz woachst so gut, ja da drennta hon G´went,
drum wird a der Hüg´l, da Semmöberg g´nennt.
Mitt´n drinn steht a Schacherl, ja dös steht
eahm so guat,
wia an pfeigrad´n Buam, sein Feiertaghuat.
Burgkircha, unser Hoamat, die hama so gern,
wia an Bam seine Blattl´n, woll´n ma dir nur an ´ghern.

Übern Hartberg, da stehgan die Holzbam auf d´Heh,
heraußt, auf die Felder, gras´n d´Haserl und d´Reh,
a Troad woachst so guat, ja dös is fein a Pracht,
a die Hohlwög´n, a die Anga, da Braunhart
nu´woachst.
Dö Vögerl, die singan, so liab drunnt im Wald
und da Gugötzer schreit, daß zu uns auffa hoallt.
Burgkircha, unser Hoamat, die hama so gern,
da hama, die bleb´ma und da woll´n ma a sterb´n.

Text und Melodie von Anton Dieser,
Gastwirt/Schabetsberger/Mauch
Abgeordneter zum oö. Landtag (1928 - 1934),
Ehrenbürger von Burgkirchen