KIRCHE / PFARRAMT

Die Pfarrkirche Burgkirchen

Pfarrkirche 

Sie ist dem hl. Maximilian geweiht. Maximilian brachte, wohl als erster, den christlichen Glauben in unsere Gegend, die damals zur römischen Provinz Noricum gehörte. Deshalb wird er auch als "Apostel von Noricum" bezeichnet. Wegen seines Märtyrertodes wird der hl. Maximilian als Bischof mit dem Kreuz oder Schwert dargestellt.

Unsere Pfarrkirche wurde in der 2. Hälfte des 15. Jhd´s. aus Tuffstein im spätgotischen Baustil erbaut.
Spätgotisch ist auch der 46 m hohe Kirchturm, obwohl er 1650 durch einen Blitz bei heftigem Gewitter ganz und die Kirche leicht zerstört worden ist. 1953 wurde der Turm vom ersten Untergeschoß aufwärts wieder errichtet und mit einem Zwiebelturm versehen. Sein Dach ist mit Holzschindeln gedeckt, die auch unser Herr Pfarrer Wagner, wie ein Bergsteiger im Seil hängend, einige Male selbst mit roter Schutzfarbe gestrichen hat (1980).

Im Turm hängen 3 Glocken:
Die große, 1210 kg schwere Glocke, ist besonders wertvoll, da sie aus dem Jahre 1651 stammt und sämtliche Kriege überdauert hat. Die zwei anderen wurden 1949 gegossen. Die elektrische Läuteanlage wurde 1966 installiert.
An der Außenwand der Ostseite (Chor) befindet sich das große Friedenskreuz, welches 1954 von Martin Helminger, Bildhauer in Seekirchen, geschnitzt wurde.

Der Friedhof ist rund um die Kirche angelegt und von einer Tuffsteinmauer in spätgotischem Stil umgeben. Beachtenswert ist auch das spätgotische Portal mit Keildach an der Westseite der Mauer. Es wurde von unserem Burgkirchner Baumeister Raimund Jeblinger 1910 entworfen und errichtet.
Raimund Jeblinger war von  1901 bis 1924 Bauamtsvorstand (Dombaumeister) beim erzbischöflichen Bauamt in Freiburg im Breisgau und beim Bauamt in Konstanz am Bodensee, tätig.
(Heimatbuch Burgkirchen, Seite 253 ff.)

Im Innenraum des Gotteshauses gibt es Spätgotisches zu entdecken:
Man betritt die Kirche durch das spitzbogige Portal (um 1500) an der Südseite. Das Sternrippengewölbe in der Vorhalle mit der damals typischen roten und grünen Rankenmalerei und die Rippenkreuze. Diese Rankenmalerei wurde 1964 freigelegt. Spätgotisch ist auch noch das Sternrippengewölbe der Orgelempore (unterseits) und in der Sakristei.
Die Wandpfeiler im Langhaus sind auch aus der spätgotischen Zeit, aber seit 1742 durch eine Barockverkleidung verändert.
Von der spätgotischen Erstausstattung ist der Taufstein (jetzt in der Filialkirche St. Georgen/M.) und die Sakristeitür erhalten.

Veränderungen im Gotteshaus
Am Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wütete in unserer Gegend die Pest. Dieser lebensbedrohliche Anlass führte zur Errichtung des neuen Altares (1645 bis 1650) durch Martin und Michael Zürn, der heute noch steht, aber 1742 verändert worden sein könnte. Die an die Nordwand versetzte Kreuzigungsgruppe, ein Werk Martin Zürns (1651), dürfte ursprünglich im Mittelschrein des Hauptaltares gestanden sein. Die bedeutendste bauliche Veränderung erfolgte bei der Renovierung im Jahre 1742 durch Johann Michael Vierthaler aus Mauerkirchen.

Die Ausstattung (Einrichtung) der Kirche
Kreuziungsgruppe
Es könnte sein, dass die an der Nordwand des Chores befindliche Kreuzigungsgruppe ursprünglich im Mittelschrein des Hauptaltares gestanden ist.
Sie wurden 1742 dorthin versetzt (Vermutung von Zoege von Manteuffel) - denn am Fuße des Kreuzes ist folgender Text zu lesen:
"Zu diesem Altar (!) hat ein ganze erbare Pfarrmenig Ao 1649 von der Pest "Zusammen geschossen und zu der Ehr Gottes solchen aufrichten Lassen im Jahr 1651."

Der Hochaltar
ist ein bedeutendes Werk aus der Werkstätte Martin Zürn, Braunau, ist um 1645-1650 entstanden und ist ein von 4 Rundsäulen getragener Retabelaufbau.
Das Hochaltarbild zeigt das Martyrium des hl. Maximilian und stammt von Johann Nepomuk delle Croce. Der hl. Wolfgang (links) und die hl. Helena (rechts) flankieren dieses Bild.
Der Aufsatz zeigt die gekrönte Muttergottes mit dem Jesukind, umgeben von den Pestheiligen:
Sebastian (links) und Rochus (rechts).
Hinter dem Hochaltarbild verbirgt sich ein kulissenartiger Bühnenprospekt (Kulisse, 1853). Er wird in der Karwoche als heiliges Grab und in der Osterzeit für den Auferstandenen benützt. Vorher wird das Altarbild entfernt.
1846 wurden Hochaltar und Seitenaltäre renoviert, und dem Tabernakel durch den Zubau zweier Seitenflügel eine schöne Form gegeben.
Der Hochaltar wurde bei der letzten Renovierung 1964 (in Analogie zur Erfassung) leider vollständig neu bemalt und neu vergoldet.
Zwei einfache Seitenaltäre stehen zu beiden Seiten des Triumphbogens und stammen aus dem Jahre 1665.

Die bedeutende bauliche Veränderung
durch den damals viel beschäftigten Maurermeister und Stuckateur Johann Michael Vierthaler aus Mauerkirchen gab dem Kircheninneren 1742 das heutige barocke Aussehen.
Ursprünglich spätgotische Formen wurden in barocke umgeformt. Das geschah ein Jahr vor seinem Tod. Johann Michael Vierthaler setzte barocke Stuckkapitelle vor die gotischen Wandpfeilerdienste und verzierte diese mit reicher Stuckdekoration im Laub und Bandlwerkstil.

Der Stuckdekor
mit seinen weißen Profilen, rosa Brandschlingen und Gitterwerk sowie grünen Blattranken und vielfältigen Darstellungen von Blumen, Kelch und Krone zählt zu den schönsten Stuckwerken im Innviertel.

Die drei profilgerahmten Deckenbilder
im Langhaus und Chor stammen von dem bedeutenden Maler Johann Nepomuk delle Croce, dem Maler des Hochaltarbildes. Sie zeigen das Martyrium des hl. Maximilian.

Die anderen Wandbilder
An den Wänden hängen halbrunde Leinwandbilder mit Aposteldarstellungen. Darüber wird in Ton-in-Ton-Malerei (Camaieu-Art) die Leidensgeschichte der Jünger Christi dargestellt. Das Christus- und Marienbild bei der Kreuzigungsgruppe von Martin Zürn (Nordwand des Chores) ist auf dieselbe Art gestaltet (17./18. Jh). Ein auf Leinen gemaltes Marienbild aus dem 18. Jh. befindet sich vor dem rechten Seitenaltar. Über dem neuen Beichstuhl (1985 errichtet) hängt ein Bild mit Datum 2.5.1945 mit Marienmotiv. Die Himmelsmutter breitet schützend ihre Hand über Burgkirchen, das gegen Ende des 2. Weltkriegs von den Amerikanern beschossen wurde, weil sich hier SS-Soldaten versteckt hielten. Ein schweres Geschoß der Amerikaner (am 2. Mai 1945 um 3 Uhr nachts) durchlöcherte gottlob nur das Kirchendach.

Kanzel und Gestühl mit geschnitzten Wangen wurden 1742 neu eingerichtet.
Die Kanzel ist mit 3 Evangelistensymbolen (Löwe - Markus, Adler - Johannes, Stier - Lukas) und Bandwerk verziert. Im Jahre 1834 wurde die Kanzel ganz neu gefasst.

Großer Schmerzensmann (18. Jh.), 145 cm hoch, befindet sich an der Südwand, links neben der Sakristeitür.

Die meachanische Orgel
1848 wurde der kleine Musikchor in einen großen geräumigen umgewandelt und eine Orgel mit 8 Registern aufgestellt. Die heutige mechanische Orgel wurde 1960 von der Fa. Johann Pointner aus Steinbach am Brenner aufgestellt. Sie besitzt 2 Manuale und 12 Register mit 894 Pfeifen. Weil sie wohl klingt, wird sie gelegentlich auch für Konzerte verwendet.

Dringende Restaurierung der Pfarrkirche Burgkirchen 2007 bis 2009
Pfarrkirche hl. Maximilian, ursprünglich zweischiffige Hallenkirche um die Mitte des 15. Jahrhunderts; 1742 mit Fresken und Stuckdekorationen ausgestattet:
Die Kunstdenkmäler Österreichs; Dehio - Oberösterreich, S. 210-211; Oberösterreich 1956

Besorgnis erregend war der Zustand unserer Pfarrkirche 2007
Schon um das Jahr 2000, so Pfarrer Wagner, gab es Gespräche und Überlegungen mit Linz, die Pfarrkirche an manchen Stellen, vor allem den Verputz im Sockelbereich innen zu erneuern. Altar und Bilder sollten wieder auf Hochglanz gebracht werden. Im Jahre 2005 waren am Triumphbogen (Mauerbogen zwischen Chorraum und Kirchenschiff) Sprünge festgestellt worden. Bei der Behebung dieses Schadens durch Herrn Gerischer von der Firma Preis &. Preis, Regensburg, entdeckte dieser hinter dem Putz lockere Steine und Ziegel. 2006 fielen kleine Stücke Verputz vom Gewölbe, der Zustand der Pfarrkirche war besorgniserregend.
Die festgestellten Mängel: Das Gewölbe hat sich dramatisch verflacht und drückt stark auf die Außenwände, so dass an vielen Stellen ein 2 - 3 cm breiter Spalt zum Stützpfeiler gegeben ist. Es wird auch eindeutig festgestellt, dass der täglich an dieser Kirche vorbeirollender Schwerverkehr einiges zur schwindenen Stabilität des Kirchengebäudes beiträgt.
Sanierungsmaßnahmen wurden vorgeschlagen:
Sicherung der Grundfeste von außen und innen; neues Fußbodenfundament; Putzerneuerung an der Innenwand (ca 150 cm von unten); Festigung des Gewölbes unter Dach durch einen Betonmantel; Restaurierung des Stuckes von 1742 mit der Farbgebung von damals; Auffrischen der Deckenfresken und aller Wandbilder; Einbau neuer Krichenbänke, wobei die Aufstellung einen Mittelgang vorsieht - bisher waren drei Bankreihen an den Außenwänden; Neugestaltung des Altarraumes durch eine Künslerin, wobei der Volksaltar, etc. aus hell glänzenden Metall gefertigt wird.

Die Fachbauleitung und Renovierung der Deckenfresken und Wandiblder übernahm Christoph & Heike Tinzl, Diplom - Restauratoren, Linke Glanzeile 9a, A - 5020 Salzburg.
Die Ausführung für Stuck und Kirchenmalung erfolgte durch Preis & Preis, Regensburg: G Staudigl, R. Gottschalk, H. Holzner, M. Koller, J. Weidner, U. Gerischer, E. Hammer, J. Preis.

Nach der gelungenen Fertigstellung schreibt Frau Mag. Dr. Martina Gelsinger (Kunsthistorikerin), Oktober 2009, Linz:
Perspektiven der Gegenwart
Beim Eintreten des Kirchenraumes von Burgkirchen wird man von einer Bewegung erfasst und von einer Freude und Lebenslust umfangen, die sich in der Architektur und Kunst, in den bunt gefassten Altaraufbauten aus Holz und dem rosa-gelben Stuckdekor, der wie Zuckerguss die Raumschale umzieht, ausdrückt. Diese Fröhlichkeit und Festlichkeit des Kirchenraumes ist charakteristisch für die Barockzeit. Sie soll den Besuchern des Ortes einen Vorgeschmack auf die himmlischen Freuden bieten. Die in Lamprechtshausen lebende Bilhauerin und Malerin Christiane Pott-Schlager hat den Raum, seine Farben und seine Bewegung in Stuck und Ausstattung eingehend studiert. Im Dialog mit dem Bestehenden und aus der Perspektive der Gegenwart hat sie mit Altar, Ambo, Sedes und Taufort ein neues Esemble geschaffen. Mit dem Altar nimmt sie die Formensprache des Schwunges auf und setzt eine große Geste in den Raum. Mit der Wahl des Materials, den polierten glänzend kühlen Stahl, setzt sie wiederum einen Kontrapunkt. (Teilwiedergabe).

Die Künstlerin Christiane Pott-Schlager erläutert ihre Eingebung:
Schwebendes Innehalten
Schwebend, zumindest mit nur minimalstem Bodenkontakt wölbt sich der Altar in alle Richtungen und balanciert die schwere, stählerne Altarplatte auf dem gewölbten Körper aus. Die Schwere des Materials, des Körpers im Allgemeinen, verwandelt sich in Leichtigkeit und Schwerelosigkeit und damit in Geistigkeit.
Die Grundidee des gesamten, neu gestalteten Burgkirchener Altarraumes in Stahl lässt sich auf die Urform des Kreises zurückführern. Der Kreis als Zeichen der Erd- und Sonnenscheibe, als Symbol für Zentrum und Mitte, als Sinnbild für Konzentration und Vollkommenheit ist eine Urform der Menschheit. Der Kreis auch als Ausgangspunkt für das Zentrum dieser Kirche, den Altar, gibt mir die Möglichkeit ein Spannungsfeld zwischen historischem Bewusstsein und zeitgenössischem Gestaltungswillen in einen hochbarocken Raum aufzubauen.
Der Kreis findet sich auch in der Form der Hostie wieder, dem Symbol für Christus selbst und steht damit für die Präsenz des Geistigen im Zentrum der modernen Kirche. Nicht als alttestamentarischer, massiver Opfertisch gestaltet, sondern schwebend, ganz und gar Geist geworden zeigt sich der Körper Christi damit in diesem Altar. Mit seinen Kreissegmenten erinnert der Altar auch an die gebrochene Hostie, das gebrochene Brot, das alle an der Gesamtidee teilnehmen lässt. (Teilwiedergabe).

Die Türen der Pfarrkirche Burgkirchen
Beim Restaurieren und Ergänzen der Beschläge, zeigten sich sehr bemerkenswerte Details, formulierte Wolfgang Auer, Schlosser, in Braunau. Als Beispiel seien der Haupteingang, das Südtor und die Nordtür erwähnt:
Das Südtor wurde um 1700 erneuert und zwar wieder in bewährter Weise aus Pappelholz; dazumal wurden die Türen mit Oxydrot gefasst. Das Schloss mit Pappelholzkasten aus der Zeit um 1500 wurde von der Vorgängertüre übernommen, ebenso der Zugring in sehr einfacher Form. Die Bänder und Kegel sind ebenfalls von der ersten Türe. Da vom 15. bis 17. Jhdt. Fallen und Drücker unbekannt waren und die Türen durch Gewichtszug geschlossen wurden, ist an der Türe im Anfang des 19. Jahrhunderts eine Falle angebracht worden.
Die an der Nordtüre entdeckten Bänder werden nun wieder am Südtor verwendet. Das obere Band weist einen Querschnitt auf, der an ein ausgestrecktes Schwert (im Feuer verlängertes Schwert) denken lässt. Solche profilierte Bänder sind in der späten Gotik nicht mehr üblich. Am unteren Band sind viele Teile aus der Zeit um 1500 - es wurde zum vorhandenen oberen Band angefertigt.
Die Beschläge weisen eine sehr urtümliche Lebensbaumform auf. Diese Form mit eingerollten Enden weist auf eine Entstehungszeit des 13 Jhdt´s oder auch um 1560 hin, geschoben und mit Nägeln fixiert. Die sehr zierliche Ausführung, mit Bedacht auf Materialersparnis (Eisen war sehr teuer), weist daher eher auf ein früheres Entstehen hin.
Die Nordtüre, ebenfalls aus Pappelholz, ist seit der Zeit um 1500 unverändert. Hier befindet sich noch ein Fallschloss vom ersten Viertel des 16. Jhdt´s.

Die neuen Kirchenbänke wurden von der Pfarrgemeinde in Eigenregie gefertigt, wobei die wunderschön geschnitzten Wangen der alten Bänke (1742) wieder verwendet wurden. Wegen der großzügigen Neugestaltung des Altarraumes und der neuen Anordnung von zwei Bankreihen mit einem Mittelgang reduzieren sich die Sitzplätze auf etwa 320 im Hauptschiff.

Es gab noch zwei andere Gotteshäuser in Burgkirchen:
"St. Joanes Gotteshaus zu Mattich" dürfte eine Holzkirche gewesen sein, die als Taufkirche ihren Zweck erfüllte. Ihr Standort war einst neben dem Eberlgute in Seibersdorf 1. Wann sie erbaut wurde und wann sie verschwand, ist unbekannt.
"Frauenkapelle zu Öllersdorf" wurde 1630 erbaut und war eine Filialkirche zur Pfarrkirche Burgkirchen. Leider wurde sie 1784 demoliert.

Die Pfarre Burgkirchen
Wie die Pfarre Burgkirchen entstanden sein mag, lässt sich kaum feststellen. Sicher ist, dass sie als Rodungspfarre entstand, deren Mutterpfarre Pischelsdorf war. Es muss aber schon sehr früh gewesen sein, weil um 1140 Burgkirchen als Mutterpfarre von Mauerkirchen genannt wird.

Bonifatius organisierte das damalige bayrische Stammesgebiet (um 739) in 4 kirchliche Bezirke (Sprengel oder Bischofsitze): Regensburg, Freising, Salzburg und Passau.
In jedem Sprengel wurden kleine überschaubare Pfarren gebildet. Die Pfarren wurden räumlich zu Archidiakonaten (Urdiakonaten) zusammengefasst.
Diese Einheiten wurden von einem Stellvertreter des Bischofs, dem Archidiakon betreut. (Ein Diakon ist ein Geistlicher, der um einen Weihegrad unter dem Priester steht.) Unser Gebiet lag im Archidiakonat "Interamnes" und Mattsee. ("Inter amnes" zw. Donau und Inn). Das untere Mattigtal (östlich der Mattig) bildete die Pfarre Burgkirchen mit Mauerkirchen, St. Georgen/M., der Johanneskirche zu Mattig, der Kirche zu St. Peter, der Andreaskirche zu Bogenhofen und dem Schlosse Hagenau mit seiner Kapelle zum hl. Nikolaus.

Die Bischöfe von Bamberg ließen um das Jahr 1007 besonders im Kobernaußerwald (man nannte ihn damals Höhnhart) viel roden. 1007 wurde in Bamberg von Kaiser Heinrich II. das Bistum Bamberg gegründet. In den Aufzeichnungen von damals und in Urkunden sind auch Albrechtsberg, Burgkirchen, Forstern, Uttendorf, Moosbach und Eglsee erwähnt. Durch die Rodungen entstanden kleine Ortschaften in einem sehr undurchdringlichen, zusammenhängenden Waldgebiet. In Kriege waren diese Wälder auch Zufluchtsort.
In den Mattseer Urkunden von 1040 kommt Burgkirchen als Ortschaft mit Forstern und Albrechtsberg vor. Ebenso: Burgkirchen an der Mattig erscheint urkundlich anno 1040 als Mutterkirche von Mauerkirchen auf, ohne diese Urkunde zu nennen (Generalschematismus 1755 - 1855, S. 424, Linz).
Aber im Jahre 1180 ist Burgkirchen in einer Urkunde des Stiftes Ranshofen direkt erwähnt.
(Im Traditionskodex = Schenkungsbuch). In dieser Urkunde unterstellt sich der "Freie Heinrich von Burgkirchen " gegen einen Zins von 5 Pfenningen der Schutzherrschaft des Chorherrenstiftes Ranshofen. Damit ist der Name Burgkirchen urkundlich gesichert!
Darauf bezieht sich auch die 800- Jahrfeier von Burgkirchen, die 1986 begangen wurde.

Die Schreibweise von Burgkirchen ändert sich oft (Beispiele):
1040 - Puochchirichen, 1180 - Puchkyrchen, 1220 - Puochchirichen, 1276 - Puchkirchen.

Die Pfarrgemeinde und die politische Gemeinde
Nach der Revolution von 1848 ("Bauernbefreiung") erließ der junge, erst 18 Jahre alte Kaiser Franz Joseph I. am 17. März 1849 mit seinem kaiserlichen Patent (Gesetz) ein provisorisches Gemeindegesetz. Durch dieses wurden die heutigen politischen Gemeinden in der Donaumonarchie geschaffen. Erst jetzt konnten die Gemeindebürger ihren Bürgermeister in freier Wahl bestimmen, auch die Gemeinderäte und verschiedene Ausschüsse. Und die Grundgrenzen einer Gemeinde wurden auch festgelegt. Die politische Gemeinde Burgkirchen mit ihren 46 Ortschaften ist flächenmäßig wesentlich größer als die Pfarrgemeinde.

Zur Pfarrgemeinde Burgkirchen gehören heute folgende Ortschaften: Seit 1. Dez. 1896 (rechts der Mattig): St. Georgen/M., Geretsdorf, Allharting, Seibersdorf, Spraid, Fürch und Weikerding (vorher alle Pfarre Mauerkirchen);
und (links der Mattig): Ober-u. Unterhartberg, Fuchshofen, Brunning, Lindhof, Paßberg, Kaltenhausen, Albrechtsberg, Thal, Brandt, Atzing (sie alle gehörten bis 1785 zur Pfarre Neukirchen), sowie Burgkirchen, Edt und Herrengassen.
Seit 1940: Mitterlach (vorher Pfarre Neukirchen), sowie Holzgassen und Kühberg (vorher Ranshofen).
Die übrigen Ortschaften der politischen Gemeinde Burgkirchen gehören heute (2008) je nach ihrer geographischen Lage zu den Pfarren: Mauerkirchen, Neukirchen, Ranshofen.

Näheres über die Pfarre Burgkirchen finden wir im Heimatbuch Burgkirchen S. 43 - 71 und für die Pfarrkirche und Filialkirche St. Georgen/M. im Heimatbuch Burgkirchen S. 183 - 205.





3D Rundgang Pfarrkirche