Die Schulen in Burgkirchen

DIE VOLKSSCHULE
Die Bestellung der Lehrer erfolgte meist durch die Pfarre/Gemeinde.
Im 18. Jh. kamen für den Unterricht fast nur die Bürgerkinder in Frage, da es der bäuerlichen Bevölkerung durch den Mangel an Schulen sehr erschwert war, eine höhere Bildung als die durch die Familien zu erreichen. Die bairische Regierung förderte die Errichtung von Landesschulen nicht, sondern sie wollte sogar die deutschen und lateinischen Schulen auf dem Lande beseitigen, um den Mangel an ländlichen Arbeitskräften nicht noch zu vergrößern und von Lehrern keinen neuen Lehren verbreiten zu lassen.
Unter der Kaiserin Maria Theresia (1740-1780) wurde in Österreich die allgemeine Schulpflicht eingeführt. Dieses Gesetz wurde in den damaligen Kronländern unterschiedlich gelegt, auch die Ausbildung der "damaligen" Lehrer war unzureichend. Oft waren es ausgediente Feldwebel, die beim Militär das Lesen und Schreiben erlernt hatten.

In unserer Gemeinde Burgkirchen wurde erstmalig vom Schneider Jakob Katzelberger im einzigen Wohnzimmer des Hauses in St. Georgen Nr. 4 (Hausname "Essigpeter") von 1790 bis 1812 ein einigermaßen organisierter Unterricht abgehalten. Das Haus brannte ab und wurde nicht mehr auf der Kirchenseite, sondern auf der gegenüberliegenden Seite der Straße (später Gasthaus Prillhofer) neu errichtet.
Im Jahre 1792 bewilligte die Landesstelle den Bau eines neuen Schulhauses, nahm diese Entscheidung aber wenig später wieder zurück, worauf die Gemeinde beschloss, auf eigene Kosten von 1809 bis 1812 ein Schulhaus neben der Kirche in St. Georgen zu errichten, das der Schneider und Schulmeister Katzelberger mit seinem Sohn Josef Katzlberger, einem ausgebildeten Lehrer, bezog. Im neuen Schulhaus verblieb der Schulmeisterdienst in der Familie Katzelberger bis zum Jahre 1852. Am 26. August 1852 starb Josef Katzelberger im Alter von 73 Jahren.

Am 7. November 1852 besuchte der damalige Landesschulinspektor Adalbert Stifter die Schule. In seinem Bericht regt er an, in Burgkirchen eine neue Schule zu errichten. Der Lehrer Michael Umbauer, Bauernsohn aus dem Hausruckviertel, der 1852 von Geboltskirchen nach St. Georgen versetzt wurde, setzte alles daran, dass mit dem Neubau 1855 begonnen wurde. Am 2. Juli 1856 erfolgte die feierliche Einweihung. Schulpatron war die Gemeinde Burgkirchen. Der Schullehrer hatte die Gemeindebeschreiberdienst zu versehen und bezog dafür 110 Gulden jährlichen Gehalt. Michael Umbauer wirkte als Leiter bis 1865. Kurzfristig führte Max Schlickinger, der spätere Oberlehrer in Mattighofen und geschätzte Heimatforscher, die provisorische Leitung der Schule.
Zu Weihnachten 1880 übernimmt Franz Schmidhuber, bisher in Moosdorf, die Leitung der Schule.
Die Volksschule Burgkirchen wird auf "Pfarrschule Burgkirchen" umgbenannt, nachdem 1891 die Pfarre Burgkirchen ihre Selbstständigkeit erlangt hatte.
Mit dem Jahre 1930 verschwanden über "behördliches Drängen" die vom Ortsschulrat alljährlich bestimmten Sommer-Herbstferien ("Erdäpfelferien") und es gelangten die ungeteilten Sommerferien zur Einführung (15. Juli bis 15. September).

Das neue Schuljahr begann seit Bestehen des Schulunterrichtes immer mit 1. Mai. Im Jahre 1935 fügt sich Burgkirchen den Schulen mit Herbstbeginn an.
1985 wird ein Neubau der Volksschule für fünf Klassen mit Nebenräumen beschlossen, der 1989 eingeweiht wird. Das Ortsbild bestimmende Schulgebäude von 1855 wurde umgebaut und diente für öffentliche Bibliothek und Schulungsräume der Vereine. Seit 2007 ist der Pfarrsaal der kath. Pfarrgemeinde eingemietet.

DIE LANDWIRTSCHAFTSSCHULE BURGKIRCHEN
Unterhartberg 5, 5274 Burgkirchen, wurde 1951 eröffnet. Bereits im Jahre 1927 wendete sich die Bauernschaft dieses Gebietes an den damaligen Landtagsabgeordneten mit der Bitte, eine landwietschaftliche Winterschule im oberen Innviertel zu errichten.

Auf der Erinnerungstafel im Foyer der Schule steht: "Durch die Initiative des Landeshauptmann-Stv. Felix Kern wurde diese Schule unter dem Landeshauptmann Dr. Heinrich Gleißner, dem Landwirtschaftsreferenten Landesrat Johann Blöchl mit Unterstützung des Bundesministeriums für Land und Forstwirtschaft mit Minister Josef Kraus, sowie unter der Beistellung von ERP-Mitteln in den Jahren 1950 - 1951 vom Lande Oberösterreich erbaut und der Landjugend gewidmet".
Der Unterricht für die erste Klasse Winterschule begann am 4. November 1951 und endete am 29. März 1952. Es unterrichteten Direktior Dipl. Ing. Alois Resch, Dipl. Ing. Alois Hellmayr und Dr. Heribert Wenninger. Unterricht und Praxis stand im Unterrichtsplan. Die Schüler, mindestens 16 Jahre alt, lebten im Internat der Schule. Mit dem Besuch der 1. und 2. Klasse Winterschule war der Unterricht abgeschlosssen.
Bedingt durch die rasch fortschreitende Technisierung in der Landwirtschaft, musste der praktische Unterricht auf Wartung, Reparatur und Einsatz der Landmaschinen ausgedehnt werden. Die gute nachbarschaftliche Beziehung zu den bäuerlichen Betrieben war dabei sehr hilfreich.
Der Abschluss der Landwirtschaftlichen Fachschule ist die landwirtschaftliche Facharbeiterprüfung; der Abschluss der landwirtschaftlichen Berufsausbildung ist die seit 1963 stattfindende Landwirtschaftsmeisterprüfung.

1973
wurde in der Fachschule Burgkirchen das 3-jährige Schulsystem eingeführt: 1. Jahrgang ganzjährig(anstelle des 9. Pflichtschuljahres/Polytechnischer Jahrgang) und dazu die zwei Winterhalbjahre. Unterricht und Praxis wurden neu geordnet, um den Erfordernissen der Zeit Rechnung zu tragen.
Folgende Umstände kamen der Erweiterung auf das dreijährige Schulsystem zugute: Das seit 1965 bestehende 9. Pflichtschuljahr, die nachlassende Hochkonjunktur (etwa 1965 bis 1974) sowie der erste Erdölschock im Winter 1973 / 74, der zur Einführung der "Energieferien" führte, aus denen sich die Semesterferien ableiten.
Die nunmehr rapid anwachsende Schülerzahl führte zur Vergrößerung der Klassenzimmer und der Internatsplätze. Im Jahre 1977 wurde Prof. Dipl. Ing. Walter Wizany zum neuen Direktor der Schule bestellt. Unter seiner Leitung wurde die Neugestaltung und Erweiterung der Schule in die Wege geleitet und abgeschlossen.
Am 30. März 1982 wurde in feierlichem Rahmen und unter Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, darunter Landesrat Leopold Hofinger, die erweiterte Schule eingeweiht und ihrer Verwendung übergeben.
Gleichzeitig wurde Ende März in vier Abschnitten auch das 30-jährige Bestehen der Landwirtschaftsschule Burgkirchen mit einer großen Ausstellung und einer vom Rundfunk übertragenden Sendung über die Schule mit Mundart und Volksmusik (Motto: "s´Bauernjahr") unter Mitwirkung vieler Absolventen kraftvoll begangen.
Nachdem 1983 Direktor Wizany die Leitung der Landwirtschaftsschule Katsdorf, Mühlviertel, übernommen hatte, folgte ihm im September 1983 Ing. Ekhard Oberleitner, Lehrer an der LWS Vöcklabruck, als Direktor.
Um die landwirtschaftliche Ausbildung für die Schüler noch effizienter und praxisnäher gestalten zu können, wurde 1989 im oö. Landtag ein neues Gesetz für die Landwirtschaftsschulen erlassen. Dieses sah vor: 1. und 2. Jahrgang sind ganzjährig; der 3. Jahrgang ist ein Praxisjahr mit viermonatiger Praxis auf einem fremden landwirtschaftlichen Betrieb. Der 4. Jahrgang, als Betriebsleiterlehrgang bezeichnet, dauert von November bis April.
Somit begann mit dem Schuljahr 1989/90 für alle Landwirtschaftlichen Fachschulen in OÖ. die vierjährige Fachschulausbildung.
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wurde Dir. Oberleitner in Linz mit einem Plan für eine große Praxishalle vorstellig, wo er auf großes Verständnis stieß. Bei der Schulschlussfeier am 8. Juli 1992 fand der Spatenstich für die Praxishalle statt. Mit Beginn des Schuljahres 1993/94 stand die Praxishalle in vollem Umfang für den Unterricht zur Verfügung. In dieser Halle stehen ein Obst- und Mostkeller, ein Fleischverarbeitungsraum mit Kühlraum und Selch, ein Milchverarbeitungsraum, ein Raum für Direktvermarkung, ein Schulungsraum (eine Klasse) und Abstellplätze für diverse Maschinen zur Verfügung.
Der Zeit gemäß wurden 1995 zwei Internatszimmer für Computerunterricht ungestaltet.
1999 wurde die alte Ölheizung durch eine von Absolventen der Fachschule betriebene Hackschnitzelheizung ersetzt.

1998 ging StR Dir. Ing. Ekhard Oberleitner in den wohlverdienten Ruhestand. Ihm folgte Ing. Max Mayer, der ein Jahr zuvor von der LWS Vöcklabruck an die LWS Burgkirchen gewechselt war.

2009/2010 wird die Küche auf den modernsten Stand gebracht und dabei der Küchentrakt um sechs Meter verlängert. Über der Küche enstehen Internatszimmer mit neuestem Standart.
Es ist nicht zu übersehen, dass in dieser Schule neben der fachlichen Ausbildung auch ein großes Freizeitangebot mit kulturellen und sportlichen Ereignissen besteht, um den Auftrag einer ganzheitlichen Ausbildung nachzukommen.

DIE LANDWIRTSCHAFTLICHE BERUFS- UND FACHSCHULE MAUERKIRCHEN
Die Mutterschule der heutigen Landwirtschaftlichen Fachschule Mauerkirchen ist die 1909 gegründete und 1911 eröffnete Frauenschule am Gut Otterbach bei Schärding. Diese Bildungsanstalt für junge Bäurinnen bestand neun Jahre und Schülerinnen aus allen Kronländern der alten Donaumonarchie kamen nach Ottersbach.
Am 4. November 1920 erst wurde im selben Haus die "Winterschule", eine Bildungsstätte für Jungbauern, errichtet. Die nun auftretende Raumnot drängte auf eine Lösung, uns so wurde für die bäuerliche Haushaltungsschule ein geeignetes Gebäude in Bergheim bei Feldkirchen an der Donau gefunden, wohin die Schule übersiedelte. "Otterbach" wurde von 1920 bis 1938/39 als Burschenschule weitergeführt. Die Kriegszeit war auch für die Schule eine unruhige Zeit, und es wurde in Otterbach neuerdings eine Haushaltungsschule eingerichtet, deren Leitung Rosa Griesmayr innehatte. Im Jahre 1944 kam es zur Einstellung des Schulbetriebes, die Lehrkräfte wurden dem Rechsnährstand zur Dienstleistung zugewiesen.

Neuer Aufbau
Im Juli 1945 wurden Dipl.-Ing. Dr. Felix Enkner als Direktor der Burschenschule und Maria Dorfwirth als Direktorin der Haushaltungsschule mit der Neuerrichtung beider Schulen betraut.
Am 12. Dezember 1945 wurde der Schulbetrieb im Beisein hochgestellter Persönlichkeiten feierlich eröffnet.
Die Haushaltungsschule blieb von 1945 bis 1947 in Otterbach und wurde von 1945 bis 1946 von Dir. Maria Dorfwirth und ab diesem Zeitpunkt von Dir. Karoline Zweimüller geführt.
Als Fachlehrerinnen waren in der Zeit tätig: Julia Mayr, Pauline Winzig, Adelheid Salcher. Im Jahre 1947 übersiedelte die Landwirtschaftliche Fachschule für Mädchen von Otterbach bei Schärding in das Pflichtschulgebäude der Marktgemeinde Mauerkirchen, wo sich Gelegenheit zur Unterbringung anbot. Schon 1946 hatte die Marktgemeinde eine städtische Haushaltungsschule errichtet und in den leer stehenden Räumen der Pflichtschule untergebracht. Die Gemeinde konnte jedoch schwer für die Kosten der Erhaltung dieser Schule aufkommen, uns so bot sie die Räume der oö. Landesregierung zur Miete an, die das Angebot zur Errichtung einer Landwirtschaftlichen Haushaltungsschule aufgfriff. Die Küche und ihre Nebenräume sowie ein großer Speisesaal lagen im Erdgeschoß, die Unterrichts- und Internatsräume im dritten Stock. Für die Kanzlei bot sich ein Raum im ersten Stock an.
Manche Wünsche blieben unberücksichtigt, aber in der Zeit des Wiederaufbaues war man sehr bescheiden. Beinahe das gesamte Inventar wurde von Otterbach mitgebracht, und auch die Leerkräfte standen von dieser Schule hier zur Verfügung. Bald lebte sich die neue Schule in Mauerkirchen gut ein, gewann das Vertrauern der Bevölkerung und erfreute sich stets guten Zuspruchs. Vorerst wurden nur Winterlehrgänge von November bis April abgehalten, und die eine Klasse hatte bis zu 60 Schülerinnen aufzuweisen. Im Internat fanden ca. 45 Schülerinnen Platz, der Rest waren Externistinnen aus der näheren Umgebung. Die Unterbringung in den Internatsräumen war aber recht eng und dürftig.
Um das Gebäude den Sommer über auszunutzen und die Lehrkräfte zu beschäftigen, wurden ab Sommer 1949 dreimonatige Sommerlehrgänge für schulentlassene Mädchen eingeführt. In diesen Kursen wurden die landwirtschaftlichen Fächer weggelassen. Die Schule war nun das ganze Jahr ausgelastet. Einige Jahre hindurch wurden in den Sommermonaten noch einmonatige Kurse für Maturantinnen, Lehrerinnen und Arbeitslehrerinnen, sowie im Rahmen des WIFI außerdem noch Diätkurse für Köchinnen, Wirtinnen und Krankenschwestern abgehalten.
Die Zeiten wurden langsam wieder normal, der wirtschaftliche Aufstieg setzte ein, und die Räumlichkeiten waren nicht mehr entsprechend, das Internat vor allem nicht mehr zeitgemäß. Deshalb entschloss sich die oö. Landesregierung zum Umbau der Wirtschaftsräume und zum Zubau eines neuen Internatstraktes. Die Arbeiten wurden von 1959 bis 1961 durchgeführt und ein neuer Mietvertrag auf lange Sicht (bis 2001) zwischen dem Land Oberösterreich und der Marktgemeinde Mauerkirchen vereinbart.
Ab dieser Zeit wurde die Fachschule bis 1966 zweizügig geführt. In jeder Klasse waren ca. 26 bis 30 Schülerinnen untergebracht. Die Schulzeit wurde bis 31. Mai verlängert und dauerte demnach sieben Monate.
Mit der Einführung des neunten Schuljahres 1966 wurde auf Betreiben der Bauernschaft ein neuer Schultyp, die "Einjährige Landwirtschaftliche Haushaltungsschule" errichtet. Seit dieser Zeit wird nur mehr eine Klasse mit ca. 30 Schülerinnen als Landwirtschaftliche Fachschule für Mädchen geführt und eine Klasse mit ebenso vielen Schülerinnen als Einjährige Landwirtschaftliche Haushaltungsschule.
Mit dem neuen landwirtschaftlichen Schulgesetz muss die Landwirtschaftliche Berufsschule in die Fachschulen eingebaut werden, was neuerlich eine Verschärfung der Raumlage darstellte.
Die Dauer der Fachschule wurde 1968/69 durch Vorverlegung des Unterrichtsbeginnes auf Oktober auf acht Monate verlängert. Die Einjährige Haushaltungsschule beginnt und endete mit den Pflichtschulen.
Direktor Karoline Zweimüller, verehelichte Mayr, tritt mit 31. Dezember 1967 in den Ruhestand. Fachlehrerin Juliane Mayr, wird mit 1. 1. 1968 mit der provisorischen Leitung betraut.
In den letzten Jahren nahm die Zahl der Pflichtschüler an den Schulen Mauerkirchens ständig zu, was zu einer immer ärgeren Schulraumnot an der Volks- und Hauptschule führte. Zur Behebung dieser Raumnot suchte man alsbald nach neuen Lösungen. Verhandlungen zwischen Marktgemeinde Mauerkirchen und oö. Landesregierung wurden aufgenommen, und schließlich kam man nach gründlichen Überlegungen und Verhandlungen zwischen allen zuständigen Stellen zu dem für die fernere Zukunft besten Entschluss, das bestehende Schulgebäude samt dem Zubau den Pflichtschulen Mauerkirchens zu überlassen und für die landwirtschaftliche Fachschule ein neues Gebäude zu errichten.
Für diesen Neubau der Fachschule bot sich ein sehr geeignetes Grundstück auf der Hochfläche oberhalb der Pfarrkirche an, das vom Land Oberösterreich schließlich auch erworben wurde. Es liegt in Wollöster, auf dem Gemeindegebiet von Burgkirchen.
Den Bürgermeistern Alois Hofstätter von Burgkirchen und Johann Viertlbauer von Mauerkirchen sowie beiden Gemeindevertretungen, die sich um die Verwirklichung des Bauprojektes sehr verdient gemacht haben, gebührt aufrichtiger Dank.
1970 feierte man die Grundsteinlegung. In der Zeit von 1971 bis 1974 entstand in dreijähriger Bauzeit das neue Schulgebäude.
Der Name der neuen Schule lautet: "Landwirtschaftliche Fachschule für Mädchen Mauerkirchen". Der zuständige Postort ist Mauerkirchen mit der Postleizahl 5270.
Am 10. September 1974 konnte der Schulbetrieb mit 32 Schülerinnen des 1. Jahrganges im vollen Umfang aufgenommen werden. Schon am 10. Oktober desselben Jahres wurde auch der 2. Jahrgang, dieser mit 33 Mädchen, eröffnet.
In zügiger Weiterentwicklung fand mit dem 14. Oktober 1974 gleich auch die durch das neue Landwirtschaftliche Schulgesetz notwendig gewordene Berufsschule für landwirtschaftliche Lehrlinge und sonst bäuerliche Jugendliche im neuen Gebäude Aufnahme.
Ab 1966 bis 1972 wurde eine Klasse unter der Bezeichnung "Einjährige Haushaltungsschule" geführt. Die zweite Klasse erhielt die Bezeichnung "Landwirtschaftliche Fachschule". Ab dem Schuljahr 1972/73 wurden die beiden Klassen umbenannt und als neuer Schultyp unter die einheitliche Bezeichnung "Zweijährige Landwirtschaftliche Fachschule" gestellt. Ab dem Schuljahr 1974/75 kam - wie oben schon erwähnt - die "Landwirtschaftliche Berufsschule" hinzu. Sie bildete eine eigene Klasse, die bis zum Schuljahr 1978/79 ebenfalls im Haus in Wollöster geführt wurde.
Erst ab Oktober 1979, also ab dem Schuljahr 1979/80, wurde die Berufsschulklasse nach Pramet verlegt, wo ihr drei Lehrkräfte zur Verfügung standen. Der Schulbetrieb wird dort im Gebäude der Volksschule vorgenommen, das Internat befindet sich im "Prameterhof". Administrativ und wirtschaftlich untersteht die dislozierte Berufsschulklasse - gleich einer Expositur - der Direktion der Fachschule Mauerkirchen.

Inzwischen führen wir seit vielen Jahren fünf Fachschulklassen, schreibt Frau Direktor Anni Schamberger in der Festschrift zur 50-Jahrfeier. Sie leitet seit September 1987 die Geschicke der Fachschule Mauerkirchen. Und weiter: Seit September 1993 ergänzen wir unser Ausbildungsangebot für die zweiten Jahrgänge durch die Sonderform "Altenbetreuung". Damit folgten wir dem allgemeinen Trend im landwirtschaftlichen Schulwesen Oberösterreichs, sich den ständigen verändernden regionalen Bedürfnissen anzupassen.
Unser Ziel ist die umfassende und fundierte Ausbildung und eine optimale Berufsvorbereitung der Absolventinnen für ihre vielfältigen Tätigkeiten und Berufsfelder im ländlichen Raum.
Wie kaum ein anderer Schultyp verbinden die landwirtschaftlichen Fachschulen die Vermittlung theoretischen Wissens und praktischer Fertigkeiten. Neben zahlreichen allgemein bildenden und fachtheoretischen Gegenständen wie Haushaltskunde, Textilkunde, Gartenbau, Ernährungslehre und Küchenführung, werden entsprechende praktische Unterrichtsfächer angeboten. Darüber hinaus vermitteln wir in unserem Selbstverständnis als "Lebensschule" aber auch zahlreiche Schlüsselqualifikationen wie Persönlichekeitsbildung, Teamfähigkeit, Planungs- und Organisationskompetenzen usw. Begabungen und Fähigkeiten der jungen Menschen werden in vielseitiger Weise gefördert und zur Entfaltung gebracht.
Frau Dir. StR Ing. Anna Schamberger verabschiedete sich mit 31. August 2009 in den Ruhestand. In das Amt der Direktion folgte Mag. Adelheid Burtscher-Zauner, Lehrerin in der Fachschule Andorf, am 1. September 2009.